Motivation war kürzlich das Thema im „Club“ des Schweizer Fernsehens
Nach einigen Tagen Erholung über Ostern im Allgäu mit einer grösseren „Blogpause“ wurde ich schon gefragt ob ich denn meinen Blog nicht mehr schreibe. Klar doch, hier ist er! Über Motivation und Anreizsysteme bei Kindern wurde kürzlich im Schweizer Fernsehen diskutiert. Dass endlich auch solche Themen angegangen werden ist ja hoch zu bewerten, dachte ich mir. Es waren vorwiegend Politiker zu Gast. Warum ich nicht eingeladen wurde, obwohl ich mich seit über 20 Jahren mit dem Thema Motivation beschäftige und Bücher dazu veröffentlicht habe, ist mir ein Rätsel. Auf eine Anfrage hin gab sich die Redaktion unwissend.Nun, da wurden persönliche und subjektive Meinungen diskutiert und alle Teilnehmer gaben mehr oder weniger ihre Überzeugungen preis. Und genau so kam es dann raus. Manche fanden Anreize (extrinsische Motivation, Insider wissen, ich nenne das Animation) gut und andere schlecht. Doch eben ein wirklicher Fachmann (Frau) fehlte und somit ging die Diskussion nicht in die Tiefe. Die Fragestellung, ob Anreize sinnvoll sind oder nicht, ist die falsche. Jeder, der über ein bisschen Menschenkenntnis verfügt weiss, dass wir alle auf Anreize reagieren, jedoch unterschiedlich stark. Darum lässt sich so ein Thema niemals generalisieren, sondern muss von Situation zu Situation angeschaut werden. Menschen, die sehr stark auf externe Anreize reagieren sind dadurch viel leichter zu „motivieren“ als Menschen die über eine starke innere Referenz verfügen. Wir sollten zwei Dinge berücksichtigen: A Der Typ Mensch und wie er tatsächlich funktioniert und B Das Mass des Anreizes. Denn die Themen der letzten Wochen und Monate über die Bonuszahlungen von Bankern haben eines deutlich gezeigt: Ist der Bonus im Verhältnis zur Aufgabe zu gross, ist die Motivation (Motiv) nicht mehr die Aufgabe, sondern der Bonus und dann ist die Gier nicht mehr weit entfernt. Fazit: Ein Anreiz zu schaffen um höhere Leistungen zu erzielen ist dann sinnvoll, wenn der jeweilige Mensch auch darauf anspricht. Er sollte niemals so hoch sein, dass die Motivation weg von den Aufgaben und zu stark hin zu der Belohnung gelenkt wird. Dies gilt genau so bei Kindern wie Erwachsenen. Übrigens: Was motiviert Sie tatsächlich? Ist es Ihre Aufgabe (Job) oder nur das (Schmerzens-) Geld, das Sie dafür erhalten? Sollte das so sein, sollten Sie schleunigst etwas ändern.Das ist ganz einfach mit folgender Frage herauszufinden: Würden Sie das Ganze auch tun, wenn Sie kein Geld dafür bekommen würden? Zumindest kurzfristig? Was würden Sie dann am allerliebsten tun? In der Antwort, die Sie auf diese Frage erhalten, steckt wahrscheinlich Ihre Berufung.
Herzlichst
Martin Betschart

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