Martin Betschart ist Experte für Erfolgs-Psychologie, Motivation und Menschenkenntnis, sowie Keynote Speaker und Bestsellerautor.

Martin Betschart

Martin Betschart Blog für Erfolgs-Psychologie, Motivation und Menschenkenntnis

Freitag, 16. Januar 2009

Kommen Sie doch mal unsere Leute motivieren

Nach sieben Wochen wieder zurück in der Schweiz und gleich schon der erste Auftritt. Der Flug war angenehm, das Upgrade in die Business Klasse hat gut funktioniert, was ja nicht immer selbstverständlich ist. (Werde in Kürze detailliert darüber berichten, was Airlines so alles tun könnten, um kundenfreundlicher zu sein).

Eine grössere Gruppe von Aussendienst Mitarbeiter soll ich heute motivieren. Alles ist vorbereitet, der Auftrag ist schon seit längerem erteilt, das Briefing erfolgte schriftlich, also ist es jetzt meine Aufgabe, mich darauf einzustellen. Wie macht das nun ein Martin Betschart, wird Sie interessieren.

Zum Glück habe ich ein gut funktionierendes Büro, in dem alles vorbereitet wird, denn da gibt es jeweils viele Dinge, die berücksichtigt werden müssen. Der Raum, die Technik (Mikrofon, Beamer, Leinwand, Flip Chart, Stifte, Bücher, evt. Geschenke, Anschauungsmaterial, Note Book, Unterlagen etc.)

Meine persönliche Vorbereitung beginnt in der Regel am Abend vorher, denn wenn ich das zu früh machen würde, könnte ich Themen durcheinander bringen, insbesondere in Zeiten, in deren ich jeden Tag in einer anderen Stadt bin und zu unterschiedlichen Teilnehmern bzw. Organisationen spreche.

Wer ist die Firma bzw. Organisation, wer sind die Teilnehmenden, wie viele sind es, was ist deren Wissensstand, was sind die Ziele, über was soll ich sprechen, was ist meine Kernbotschaft etc.

Nachdem ich mir darüber im Klaren bin, entscheide ich mein Vorgehen. In der Regel benutze ich eine Power Point Präsentation, vor allem, um meine Botschaften bildhaft zu unterstützen. Mittlerweile habe ich einen grossen Fundus, vom dem ich auswählen kann. Das macht es natürlich wesentlich einfacher. Da ich in der Regel frei spreche, das heisst, ich habe kein Skript bzw. ich habe es im Kopf, präge ich mir die wichtigsten Dinge ein.

Wichtig dabei ist immer, die Zeit im Auge zu behalten, denn ich habe ja so viel zu sagen und während meiner Referate fallen mir immer so viele Dinge noch dazu ein, dass ich mich sehr zurücknehmen muss. Manche Kunden wissen das und geben mir Zeit „open End“, das mag ich natürlich sehr.

In der Regel soll ich ja die Teilnehmer „motivieren“, in Wirklichkeit kann ich das nicht, ich kann die Teilnehmer jedoch animieren. Denn Motivation beinhaltet das Wort MOTIV und das müssen die Teilnehmenden selbst haben. Nun, so genau wollen wir das jetzt nicht nehmen, denn umgangssprachlich stimmt das ja schon.

Wie das nun genau funktioniert mit dem Motivieren oder eben Animieren, das hat in einem einzelnen Blog nicht Platz, ich werde jedoch in Zukunft immer wieder Aspekte darlegen.

Damit ich nun eine motivierende Wirkung bei den Teilnehmern habe, ist es unabdingbar, dass ich selbst in einem Spitzenzustand bin. Und das ist meine Hauptaufgabe vor dem Referat. Egal was passiert, „Betschart“ muss spitzenmässig drauf sein, dafür wurde ich gebucht, denn meine Kunden wollen in der Regel keine Schlaftabletten als Referenten.

Je nach dem, was vor meinem Referat passiert, muss ich mir auch überlegen, wie ich „einsteige“. Oft sprechen vor mir langweilige Fachreferenten oder Professoren, die das Wort Vorlesung noch wörtlich nehmen und die Teilnehmer mit Fachausdrücken und Fremdwörtern langweilen. Das ist natürlich eine wunderbare Steilvorlage für mich.

Oder ich werde von jemandem angekündigt, der schlecht vorbereitet ist oder nicht Bescheid weiss über mich oder, oder, oder… Das ist jedes Mal anders, auf jeden Fall bin ich auf alles vorbereitet. Veranstaltungsprofis wissen, wie wichtig die Ankündigung eines Referenten ist.

Für mich ist immer wieder erstaunlich, wie viele sich auf eine Bühne wagen und sich total blamieren, ohne es zu merken. In der Regel sind das absolute „Fachidioten“, die glauben, es reiche fachlich gut zu sein und mehr kaputt machen als bewirken.

Es gibt doch viele gute Rhetorik-Trainings, in denen man sich dieses Handwerkzeug aneignen kann, das muss ja nicht unbedingt bei mir sein. Für eine gute Bühnenperformance braucht es 20% Talent und 80% Wissen und Training. Natürlich können wir das alles ignorieren, doch das Einzige was zählt, ist die Wirkung und nicht die Ausreden.

„In mir muss brennen, was ich bei meinem Publikum entzünden will“, ist eine alte Weisheit und die Basis. Im Laufe der Jahre habe ich durch Versuch und Irrtum oft auch schmerzhaft gelernt, wie es funktioniert oder eben nicht.

Menschen wollen zum Beispiel nicht belehrt werden, also verpacke ich meine Botschaften in Geschichten, die direkt ins Unterbewusstsein gehen und benütze eine gute Prise Humor, um die Menschen zu öffnen.

Gerade dann, wenn die Teilnehmenden nicht freiwillig kommen, hat es jeweils viele „Lernresistente“ oder auch „Klugscheisser“ dabei, die alles besser wissen und doch nichts tun. Diese ignoriere ich konsequent, denn sie suchen in der Regel nur nach Bestätigung ihrer Überzeugungen und sind meist nicht mehr in der Lage, diese zu hinterfragen.

Ich habe nichts dagegen, wenn jemand kritisch ist, solange diese Person in der Lage ist, sich selbst zu reflektieren. Ich selbst bezeichne mich ja als „kritischer Optimist“ das heisst ganz einfach, ich versuche die Dinge genau anzuschauen und mich nicht nur von Vorurteilen leiten zu lassen.

So, das war jetzt etwas viel, doch über diese Themen, sowie Rhetorik und Motivation, gibt es noch jede Menge zu sagen bzw. zu schreiben.

Übrigens, wie gut sind Sie rhetorisch?

Herzlichst

Martin Betschart
www.raag.ch

Eingestellt von martinbetschart @ 08:41   0 Kommentare

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